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Zitate aus der Laudatio von Dorothee Haarer anlässlich der Vernissage vom 25 Nov. 2012

 

"Und damit wird auch klar, dass es bei Armin Kappeler um mehr geht, als eine x-beliebige Vorlage auf einen Kopierer zu legen und den Startknopf zu drücken.

Der Gedanke, weshalb es der Kopierer sein kann und darf… weshalb er seine Berechtigung hat, Kunst zu erschaffen, geht aus dieser Entwicklung klar hervor.

Wenn man den Künstler fragt, was ihn so besonders an seinem Arbeitsgerät reizt – von der technischen Seite her, dann ist es klar die Aussage: So viel Verschiedenes kann man mit so wenig Mitteln erschaffen. Mit nur vier Farben und einem begrenz­ten Spektrum an Vergrösserungs-, Verkleinerungs- und Hell/Dunkelabstufungen kann eine Vorlage gänzlich neu interpretiert werden.

Betrachten wir die Entwicklung, die Armin Kappeler im Laufe seiner Arbeit mit dem Kopierer durchlaufen hat.

Früher  einmal, ging es dem Künstler stark um die farbliche Neubearbeitung der Vorlage und  um das Spiel mit ihrer Vervielfältigung.  Ähnlich wie bei  Warhol oder Lichtenstein. Heute geht Kappeler noch einen Schritt weiter: Er verfremdet seine Motive bis zur Abstraktion. Da wird beispielsweise eine Zeitungsabbildung  kopiert… weiter und weiter vergrössert… bis zum Schluss das blanke Punkteraster auf der Bildfläche ist. Vom ursprünglichen Motiv fehlt jede Spur… und sie kann mit erneutem Herunterverkleinern auch nicht wieder nachvollzogen werden.

Ein andermal wird eine Vorlage während des Kopierens bewegt oder wieder und wieder übereinander kopiert …. Was dabei herauskommt sind Arbeiten, die einem „kontrollierten Zufall“ entsprechen.

Ursprünglich Banales entblösst so ganz unerwartet eine einzigartige, auffallende Ästhetik. Lässt uns Bekanntes mit neuen Augen sehen.

Alles in allem sind seine Bilder ein Spiel mit Mikro- und Makrokosmos, mit dem Lenken des Blickes auf neue Dimensionen innerhalb der Ästhetik.  Eine Erschaffung von Ästhetik mit Alltäglichem. "